
Ausblick
Der Umgang mit dem Klimawandel
Der anthropogene Klimawandel zeigt sich in Deutschland schon heute und wird sich voraussichtlich auch in der Zukunft fortsetzen, wodurch auch das Phänomen der Hitzeinseln weiterhin bestehen bleibt oder sich sogar noch verstärken wird (Umweltbundesamt n.d.).
Auch für die Metropolregion wird dabei eine weitere Zunahme der Durch-schnittstemperatur und insbesondere der Anzahl der für die Hitzeinseln besonders bedeutsamen Hitze- und Sommertage prognostiziert. Hitzetage definieren sich dabei als Tage mit einem Temperatur-maximum von mindestens 30 °C, während Sommertage lediglich eine Tages-höchsttemperatur von mindestens 25 °C aufweisen (Stadt Heidelberg 2015). Die Zunahme dieser Tage bis heute und die prognostizierte Zunahme bis 2100 in Heidelberg und Mannheim ist in der Abbildung dargestellt. Die Steigerung der sommerlichen Wärmebelastung wird dabei gut erkennbar.
Trendverlauf und Zukunftsszenario der Anzahl der Sommer- und Hitzetage
in Mannheim und Heidelberg (Stadt Heidelberg 2015)
Auch die jüngsten Modellrechnungen der Stadt Mannheim bestätigen diese Entwicklung. Diese sagen aufgrund des prognostizierten Klimawandels in Mannheim im Zeitraum von 2021 bis 2050 einen Anstieg der Jahresmitteltemperatur um bis zu 2 °C vorher, was dem aktuellen Niveau von Lyon (Frankreich) entsprechen würde. Durch eine weitere Zunahme bis 2100 (4,8 °C) wäre das Klima in Mannheim sogar mit dem heutigen Klima in der Stadt Venedig in Italien vergleichbar (Stadt Mannheim 2022). Eine damit einhergehende Erhöhung der nächtlichen Lufttemperatur (Vgl. Abbildung unten) und des Risikos von Hitzeinseln ist selbsterklärend.


Ist-Zustand der nächtlichen Lufttemperatur in Mannheim im Vergleich zum Zukunfts-Szenario von 2050 (Stadt Mannheim 2021)
Wo wollen wir also in Zukunft leben?
Nach den düsteren Prognosen der Erwärmung durch den Klimawandel in Mannheim möchten wir aber auch auf die weniger von Hitzebelastung geplagten Gebiete der MRN hinweisen:

In der Abbildung links wurde ein Durchschnitt der drei verglichenen Oberflächentemperaturen (vgl. Karten im Reiter Hitzeinseln) gebildet und dargestellt.
Neben der großflächigen Hitzeglocken der Agglomerationsräume stechen hier vor allem die von viel Wald geprägten Gebiete des Kraichgaus, Odenwalds und Pfälzerwalds hervor. Aber auch in der stark durch Landwirtschaft geprägten Vorderpfalz wird die Erhitzung am Tag durch die ebenfalls deutliche Abkühlung nach Sonnenuntergang ausgeglichen.
Klimawandelanpassung in Städten
Neben dem Wegzug aus größeren Agglomerationen gibt es auch für sesshafte Städter einen Ausweg. Das Stichwort hierbei: "Klimawandelanpassung in Städten". Mit kleinräumigen Maßnahmen kann man die Wärmebelastung verringern und dadurch den Hitzeinsel-Effekt abschwächen. Im Stadtklimagutachten der Stadt Heidelberg aus dem Jahr 2015 werden einige dieser Handlungsmaßnahmen genannt, welche in der folgenden Galerie kurz vorgestellt werden.

Eine mögliche Maßnahme ist die Schaffung sowie die Erhaltung von Grün- und Freiflächen. Dies dienen nicht nur als Klimaoasen für die Bewohner, sie können je nach ihrer Größe auch kleinräumige Effekte auf das Stadtklima haben, denn sie bringen Verdunstung und Abkühlung mit sich. Umsetzbar ist dies z.B. in Form von Klimawäldchen, welche die Temperatur in unmittelbarer Nähe senken können. Niedergeschrieben ist die Schaffung solcher auch im Klimaaktionsplan der Stadt Heidelberg.

Ebenfalls empfehlenswert ist die Pflanzung von Straßenbegleitgrün, wie hier in Mannheim. Diese führt zu einer Verbesserung des Lokalklimas durch Verschattung und erhöhte Verdunstung. Allerdings sollte man darauf achten, dass mögliche Kaltluftschneisen dadurch nicht unterbrochen werden.

Neben Vegetation können auch Jalousien, Sonnensegel und Arkaden für Verschalung an Gebäuden und somit ebenfalls zu einer Verringerung der Energieaufnahme durch den Baukörper führen. Je nach Art des Verschattungselement ist auch eine Verbesserung des kleinräumigen Klimas möglich. Hier zu sehen ist der Einsatz von schiebbaren Verschattungselementen in der Bahnstadt. Je nach

Eine mögliche Maßnahme ist die Schaffung sowie die Erhaltung von Grün- und Freiflächen. Dies dienen nicht nur als Klimaoasen für die Bewohner, sie können je nach ihrer Größe auch kleinräumige Effekte auf das Stadtklima haben, denn sie bringen Verdunstung und Abkühlung mit sich. Umsetzbar ist dies z.B. in Form von Klimawäldchen, welche die Temperatur in unmittelbarer Nähe senken können. Niedergeschrieben ist die Schaffung solcher auch im Klimaaktionsplan der Stadt Heidelberg.
Empfohlene Literatur
Haben Wir Sie neugierig gemacht? Hier hier finden Sie weitere Informationen rund um den Klimawandel, die Hitzeinselbelastung und die Anpassungsstrategien der Städte:
Die LUBW stellt den Bericht vor: „Klimazukunft Baden-Württemberg – was uns ohne effektiven Klimaschutz erwartet“
Der Bayerische Rundfunk präsentiert seine Interaktive Website zu Hitzeinseln in deutschen Städten.
Die Stadt Mannheim stellt Daten zum Klima jetzt und in Zukunft vor in der "Stadtklimaanalyse Mannheim 2020".
Die Stadt Heidelberg stellt sein "Stadtklimagutachten 2015", sowie aktuelle Daten und Klimaprognosen vor.
Verwendete Literatur und Quellen
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